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Der Körper spricht als Leib im gestimmten Raum
Volkmar Glaser hat entlang des chinesischen Meridiansystems eine ursprüngliche Anthropologie entworfen
Volkmar Glaser, Eutonie. Das Verhaltensmuster des menschlichen Wohlbefindens.
4. Auflage, Heidelberg 1994.

 

Die frühesten Nachrichten über die Akupunktur, diese seltsam erscheinende Heilweise des Nadelstechens in einem präzis umrissenen Hautpunkt, gelangten Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen einzelne Ärzte mit ihr zu arbeiten und beachtliche Behandlungserfolge zu erzielen. Zum Ende des Millenniums konnten die Erkenntnisse und Praktiken, die sich an der chinesischen Meridianlehre orientieren, nicht mehr nur einfach ignoriert werden. Unübersehbar ist das Meridiansystem in vielen Alternativen zur konventionellen Medizin zur Grundlage der Diagnose und Therapie avanciert.

       Was Meridiane jedoch materiell bedeuten, stellt sich den medizinischen sowie Kulturwissenschaften bislang als ein ungelöstes Rätsel dar. Wenn auf den herkömmlichen Schautafeln über den menschlichen Körper meridiane Energiebahnen mit ihren ausgezeichneten Akupunkturpunkten eingetragen werden, so haben diese offensichtlich keinen morphologischen Status, der mit dem der dinglich fassbaren Nervenstränge, Blutadern und Lymphknoten vergleichbar ist. Meridiane sind offenkundig keine Rohrleitungen, durch die Energie fließt.

       Dennoch verfügen Meridiane sehr wohl über eine physiologische Kernhaftigkeit, die der Arzt und Atemlehrer Volkmar Glaser in ihrem Atemkern mit den Begriffen der Physiologie entdeckt hat: Sie verlaufen nämlich entlang von gelenkübergreifenden Muskelketten. Dem gemäß haben Meridiane etwas mit unserer Reflexorganisation der Muskelsinne, dem Spannungsaufbau des Gewebes der Muskeln, der Sehnen und der Haut sowie mit den tonischen Reaktionsweisen in unseren Bewegungen und in unserem Verhalten zu tun. Das Erleben eines Energieflusses ist nichts anderes als Atembewegung, die in gedehnte Muskeln eindringt, falls diese genügend durchlässig sind.

       Glaser hat den Zusammenhang zwischen einer gelösten oder gehemmten Bewegung und den Hauptmeridianen entdeckt. Diese 12 Meridiane sind auch als Organmeridiane bekannt. Meridiane sind ein energetisches Atembewegungs-Fließsystem, das sechs „grundlegende Bewegungsweisen“ orientiert, weil durch sie alle Bewegungsmöglichkeiten des Menschen definierbar sind. Glaser nennt sie auch „Grundformen der Evolution.

Wird eine Bewegung entlang eines Organmeridianes des Armes mit einem des Fußes so komponiert, dass damit die Muskeln auf dieser Meridianachse durchgängig passiv gedehnt sind, so entstehen sinnhafte Haltungen mit einem unabweisbar eindeutigen Ausdruck. Im Meridiansystem sind sechs Motionsformen angelegt, die Träger von Urgebärden des Handelns sind. In nichts anderem als dem Meridiansystem ist die so oft gesuchte Semantik der Körpersprache zu entdecken.

Werden diese Bewegungsweisen gekonnt, d.h. in gelöstem Umweltbeziehung eingenommen, so lassen sich typische Atemfrequenzen aufzeichnen. Das leibliche Signum des guten Kontaktes oder der zwischenmenschlichen Begegnung ist eine Sinuskurve. Sie unterscheidet sich nur in den Einatem- oder Ausatem-Gewichtungen, die aus der jeweilig eingenommenen Haltung hervorgehen. Eine größere Brustweitung intensiviert den Einatem und lässt die Kurve ansteigen, eine stärkere Inanspruchname der Ausdruckskraft des Lebenwirbelbereichs und des Beckens ist mit einem kräftigeren Ausatem verbunden und lässt das Ausgangsniveau der Sinusschwingungen abfallen.

Während die Hauptmeridiane vor allem als Organmeridiane in der Alternativmedizin bekannt sind und genutzt werden, weiß man im Grunde von den zwölf Sondermeridianen weniger oder sagen wir besser – bislang fast gar nichts. Sondermeridiane sind nach Glaser tonische Regulationssysteme des Muskelsystems, die weder dem Willen unterworfen noch an Handlungen gebunden sind. Vielmehr manifestieren sich über die Sondermeridiane Zustände oder Befindlichkeiten, die für das Verhalten zu sich selbst und gegenüber dem Anderen bzw. der umliegenden Gegenwelt maßgeblich sind.

In seine Erklärung des Meridiansystems hat Glaser die neurophysiologischen Erkenntnisse seiner Zeit integriert. Vor allem hat er auf die Bedeutung des Gammatonus als entscheidendes psycho-physisches Bindeglied aufmerksam gemacht. Er zeigt im Grunde den Weg, wie eine eine zentralen Frage der Bewusstseinsforschung aufzulösen wäre, die nicht weiß wie sie die Verbindung zwischen neuronalen Daten und dem Erleben zusammenbringen soll. Das von Glaser entdeckte psycho-physische Bindeglied, das dezentral und relativ eigenständig die mit der Atembewegung gegebenen Spannungsempfindungen reguliert weist über den Charakter eines nervalen Aktes hinaus, der in seiner elektrischen und feuchten Dinglichkeit vermessen und verrechnet werden kann. Wegen dem möglichen Aufbau dieses Gammatonus in einer Kontaktbeziehung oder dessen angängigen Verfall in affektiven Flucht- und Abwehrtendenzen kommt unserem Erleben Subjektivität zu.

Ãœber diese drei psychotonisch möglichen Grundformen, Kontakt, Flucht, Abwehr organisiert sich das Verhalten, wie es aus einer vital-sensorischen Relation des Organismus zu seiner Umwelt hervorgeht. Und in der Tat sind wir damit auf eine zweite grundlegende Frage der Bewusstseinstheorie verwiesen: Die Wahrnehmung als bewusst wertende Ichaktivität ist ja nicht mit der Empfindung identisch, deren Wertung präverbal  und päkognitiv, also unmittelbarer leiblicher Natur ist. Im Meridiansystem finden beide eine Vermittlung, wodurch uns der Weg gewiesen ist, wie der Schnitt zwischen Wahrnehmung und Empfindung anzulegen ist: Die mit den grundlegenden Bewegungsformen sind durch das Ich geführte Handlungsweisen in den Raum, die einen Rückhalt in der Sondermeridianen haben, die leiblicher Empfindungsnatur sind.

Bei Glaser gerät das Meridiansystem als leibliche Raumbeziehung, als sensorisches Verhalten im Verhältnis von Innen und Außen, als eine personale Resonanzrelation ins interessierende Blickfeld. In Glasers phänomenologischem Verständnis ist der Leib nicht als Substanz oder Körper zu denken. Leib ist eine intentionale Relation zwischen dem Innen- und Außenraum, aus dem alle wesenhaften Unterscheidungen der Person hervorgehen. Für dieses unaufhebbare in die Welt gesetzt sein unserer organischen Tätigkeit ist die Atembewegung die entscheidende Hintergrundempfindung, die allen Sinnesmodalitäten sowie dem Fühlen und Wahrnehmen, dem Denken und dem Bewusstsein eine phänomenale Prägung gibt.

Wenn uns Glaser das Meridiansystem als feldtheoretisches Kontinuum von Körper und Seele vorstellt, so ist er jedoch weit davon entfernt, sowohl die aus dem Meridianzusammenhang darstellbaren Bewegungen noch die aus ihm hervorgehenden verhaltensprägenden Zustandsbefindlichkeiten psychologisieren oder ins hermeneutische Verstehen heben zu wollen. Er legt seine Problemstellungen in der vorprädikativen Eutonie des Säuglings an und gibt uns über die biografisch erste Einprägung von tonischen Verhaltensmuster Auskunft.

Glaser hat entlang des Meridiansystems eine ursprüngliche Anthropologie entworfen, die den Menschen in der Situation antrifft. Diese will er zum Sprechen bringen, wie die Person in ihr ist, noch ehe sie zum Thema einer unterscheidenden Untersuchung geworden ist. Glaser arrangiert in seinen Übungen eine phänomenale Situation, die sich darin auszeichnet, dass dem Erleben noch kein wahrnehmendes Ich gegenübersteht. Denn jedes Ich-Bewusstsein bricht das Wahrnehmen und Erleben und die unmittelbare Fühlung mit dem Anderen geht verloren.

Die psychologische Interpretation muss in der Praxis seiner atembewegten Psychotonik unabdingbar draußen bleiben, wenn die sich kommunikativ zueinander und miteinander bewegenden Partner in einer sozialen Übungssituation reflexionslos aufgehen sollen. Das Reflexionsbewusstsein würde die Person nur aus der unmittelbaren Situation herausnehmen, die als zwischenmenschliche Begegnung davon lebt, dass „Ich und Du“ (Martin Buber) ihre Sinne gegenseitig aufeinander ausrichten.

 

Zum Autor:

Volkmar Glaser (1910-1997) lernte bei dem Atempionier Schmitt sein Handwerk. Er wurde in den dreißiger Jahren auf das Problem der Intentionalität in der Atembewegung aufmerksam, das er in seiner 1938 fertiggestellten, aber erst 1945 abgenommenen Dissertation eigenständig abhandelte.

Nach dem Krieg ließ sich Glaser in Freudenstadt nieder und praktizierte als Naturheilarzt. Er pflegte intensive Kontakte zu Ärzten und medizinischen Institutionen in der DDR sowie der Tschechoslowakei. Glaser hinterlässt ein umfassendes literarisches Werk, das aus der praktischen Tätigkeit heraus entstand und die Atemfrage für das wissenschaftliche Denken aufschloss.

1958 gründete er zusammen mit anderen Ärzten die Arbeitsgemeinschaft für Atempflege und war jahrelang deren Vorsitzender.

1977 eröffnete er zusammen mit seiner Frau Ute Glaser das Lehrinstitut für Atempflege und Atemmassage. in Freudenstadt.

1977 begann er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart zu unterrichten.

1988 erhielt er als außergewöhnliche Anerkennung den Professorentitel verliehen.

1993 würdigte die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur seine Forschungen mit der Verleihung des Bachmann-Preises. Meridiane als evolutionäre Bewegungsformen

Volkmar Glaser hat entlang des chinesischen Meridiansystems eine ursprüngliche Anthropologie entworfen

Volkmar Glaser,

Eutonie. Das Verhaltensmuster des menschlichen Wohlbefindens.

4. Auflage, Heidelberg 1994.

Die frühesten Nachrichten über die Akupunktur, diese seltsam erscheinende Heilweise des Nadelstechens in einem präzis umrissenen Hautpunjkt, gelangten Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa. Zu Beginn des 19. Jahrhhunderts begannen einzelne Ärzte mit ihr zu arbeiten und beachtliche Behandlungserfolge zu erzielen. Zum Ende des Millenniums können die Erkenntnisse und Praktiken, die sich an der chinesischen Meridianlehre orientieren, nicht mehr nur einfach ignoriert werden. Unübersehbar ist das Meridiansystem in vielen Alternativen zur konventionellen Medizin zur Grundlage der Diagnose und Therapie avanciert.

Was Meridiane jedoch materiell bedeuten, stellt sich den medizinischen sowie Kulturwissenschaften bislang als ein ungelöstes Rätsel dar. Wenn auf den herkömmlichen Schautafeln über den menschlichen Körper meridiane Energiebahnen mit ihren ausgezeichneten Akupunkturpunkten eingetragen werden, so haben diese offensichtlich keinen morphologischen Status, der mit dem der dinglich fassbaren Nervenstränge, Blutadern und Lymphknoten vergleichbar ist. Meridiane sind offenkundig keine Rohrleitungen, durch die Energie fließt.

Dennoch verfügen Meridiane sehr wohl über eine physiologische Kernhaftigkeit, die der Arzt und Atemlehrer Volkmar Glaser entdeckt hat. Sie verlaufen nämlich entlang von gelenkübergreifenden Muskelketten. Dem gemäß haben Meridiane etwas mit unserer Reflexorganisation der Muskelsinne, dem Spannungsaufbau des Gewebes der Muskeln, der Sehnen und der Haut sowie mit den tonischen Reaktionsweisen in unseren Bewegungen und in unserem Verhalten zu tun. Das Erleben eines Energieflusses ist nichts anderes als Atembewegung, die in gedehnte Muskeln eindringt, falls diese genügend durchlässig sind.

Glaser hat den Zusammenhang zwischen einer gelösten oder gehemmten Bewegung und den Hauptmeridianen entdeckt. Diese 12 Meridiane sind auch als Organmeridiane bekannt. Meridiane sind ein energetisches Atembewegungs-Fließsystem, das sechs „grundlegende Bewegungsweisen“ orientiert, weil durch sie alle Bewegungsmöglichkeiten des Menschen definierbar sind. Glaser nennt sie auch „Grundformen der Evolution.

Wird eine Bewegung entlang eines Organmeridianes des Armes mit einem des Fußes so komponiert, dass damit die Muskeln auf dieser Meridianachse durchgängig passiv gedehnt sind, so entstehen sinnhafte Haltungen mit einem unabweisbar eindeutigen Ausdruck. Im Meridiansystem sind sechs Motionsformen angelegt, die Träger von Urgebärden des Handelns sind. In nichts anderem als dem Meridiansystem ist die so oft gesuchte Semantik der Körpersprache zu entdecken.

Werden diese Bewegungsweisen gekonnt, d.h. in gelöstem Umweltbeziehung eingenommen, so lassen sich typische Atemfrequenzen aufzeichnen. Das leibliche Signum des guten Kontaktes oder der zwischenmenschlichen Begegnung ist eine Sinuskurve. Sie unterscheidet sich nur in den Einatem- oder Ausatem-Gewichtungen, die aus der jeweilig eingenommenen Haltung hervorgehen. Eine größere Brustweitung intensiviert den Einatem und lässt die Kurve ansteigen, eine stärkere Inanspruchname der Ausdruckskraft des Beckens ist mit einem kräftigeren Ausatem verbunden und lässt das Ausgangsniveau der Sinusschwingungen abfallen.

Während die Hauptmeridiane vor allem als Organmeridiane in der Alternativmedizin bekannt sind und genutzt werden, weiß man im Grunde von den zwölf Sondermeridianen weniger oder sagen wir besser - fast gar nichts. Sondermeridiane sind nach Glaser tonische Regulationssysteme des Muskelsystems, die weder dem Willen unterworfen noch an Handlungen gebunden sind. Vielmehr manifestieren sich über die Sondermeridiane Zustände oder Befindlichkeiten, die für das Verhalten zu sich selbst und gegenüber dem Anderen bzw. der umliegenden Gegenwelt maßgeblich sind.

In seine Erklärung des Meridiansystems hat Glaser die neurophysiologischen Erkenntnisse seiner Zeit integriert. Vor allem hat er auf die Bedeutung des Gammatonus als entscheidendes psycho-physisches Bindeglied aufmerksam gemacht, das hinausweist über den Charakter eines nervalen Aktes, der vermessen und verrechnet werden kann. Wegen dem möglichen Aufbau dieses Gammatonus in einer Kontaktbeziehung oder dessen angängigen Verfall in affektiven Flucht- und Abwehrtendenzen kommt unserem Erleben Subjektivität zu. Über diese drei psychotonisch möglichen Grundformen, Kontakt, Flucht, Abwehr organisiert sich das Verhalten, wie es aus einer leiblichen Relation des Organismus zu seiner Umwelt hervorgeht.

Bei Glaser gerät das Meridiansystem als leibliche Raumbeziehung, als sensorisches Verhalten von Innen und Außen, als eine personale Resonanzrelation ins interessierende Blickfeld. In Glasers phänomenologischem Verständnis ist das Leib nicht als Substanz oder Körper zu denken. Leib ist eine intentionale Relation zwischen dem Innen- und Außenraum, aus dem alle wesenhaften Unterscheidungen der Person hervorgehen. Für dieses unaufhebbare in die Welt gesetzt sein unserer organischen Tätigkeit ist die Atembewegung die entscheidende Hintergrundempfindung, die allen Sinnesmodalitäten sowie dem Fühlen und Wahrnehmen, dem Denken und dem Bewusstsein eine phänomenale Prägung gibt.

Wenn uns Glaser das Meridiansystem als feldtheoretisches Kontinuum von Körper und Seele vorstellt, so ist er jedoch weit davon entfernt, sowohl die aus dem Meridianzusammenhang darstellbaren Bewegungen noch die aus ihm hervorgehenden verhaltensprägenden Zustandsbefindlichkeiten psychologisieren oder ins hermeneutische Verstehen heben zu wollen. Er legt seine Problemstellungen in der vorprädikativen Eutonie des Säuglings an und gibt uns über die biografisch erste Einprägung von tonischen Verhaltensmuster Auskunft.

Glaser hat entlang des Meridiansystems eine ursprüngliche Anthropologie entworfen, die den Menschen in der Situation antrifft. Diese will er zum Sprechen bringen, wie die Person in ihr ist, noch ehe sie zum Thema einer unterscheidenden Untersuchung geworden ist. Glaser interessiert, wie etwas reflexionslos durchlebt wird, weil in einer phänomenalen Situation noch kein Ich gegenübersteht. Denn jedes Ich-Bewusstsein bricht das Wahrnehmen und Erleben und die unmittelbare Fühlung mit dem Anderen geht verloren.

 

Die psychologische Interpretation muss in der Praxis seiner atembewegten Psychotonik unabdingbar draußen bleiben, wenn die sich kommunikativ zueinander und miteinander bewegenden Partner in einer sozialen Übungssituation reflexionslos aufgehen sollen. Das Reflexionsbewusstsein würde die Person nur aus der Situation herausnehmen, die als zwischenmenschliche Begegnung davon lebt, dass „Ich und Du“ (Martin Buber) ihre Sinne gegenseitig aufeinander ausrichten.

Zum Autor:

Volkmar Glaser (1910-1997) lernte bei dem Atempionier Schmitt sein Handwerk. Er wurde in den dreißiger Jahren auf das Problem der Intentionalität in der Atembewegung aufmerksam, das er in seiner 1938 fertiggestellten, aber erst 1945 abgenommenen Dissertation eigenständig abhandelte.

Nach dem Krieg ließ sich Glaser in Freudenstadt nieder und praktizierte als Naturheilarzt. Er pflegte intensive Kontakte zu Ärzten und medizinischen Institutionen in der DDR sowie der Tschechoslowakei. Glaser hinterlässt ein umfassendes literarisches Werk, das aus der praktischen Tätigkeit heraus entstand und die Atemfrage für das wissenschaftliche Denken aufschloss.

1958 gründete er zusammen mit anderen Ärzten die Arbeitsgemeinschaft für Atempflege und war jahrelang deren Vorsitzender.

1977 eröffnete er zusammen mit seiner Frau Ute Glaser das Lehrinstitut für Atempflege und Atemmassage. in Freudenstadt.

1977 begann er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart zu unterrichten.

1988 erhielt er als außergewöhnliche Anerkennung den Professorentitel verliehen.

1993 würdigte die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur seine Forschungen mit der Verleihung des Bachmann-Preises.

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