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Arbeit mit dem Laut

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Für das Erklingen eines Lautes wird die Luftschwingung des Ausatmens benötigt. Aber auch hier wiederum gilt, dass die Atembewegung interessiert. In ihr ist nämlich eine energetische Dimension der Laute angelegt, die im reinen Atemlaut gründet. Also nicht die dingliche Physiologie der Stimmorgane und die Luft. deren funktionelles Verhältnis ist das Entscheidende, sondern der energetische in der Atembewegung sich orga- nisiertende Zusammenhang zwischen Laut und Ausdrucksqualität.

Der Arzt B. M. Leser-Lasario hatte die energetische Lautdimension mit seiner „Vokalgebärdenatmung“ ins Schwingen gebracht. Dessen expressiven Vokalgebärden finden wir in sublimer Form auch in der Eurhyth- mie der Anthroposophen. In der althergebrachten Atemweise, die von der Sängerin Clara Schlaffhorst und der Pianistin Hedwig Andersen seit der Wende zum vorigen Jahrhundert entwickelt wurde, wird der über sensitive Bewegungsweisen mobilisierte Atem rückwirkend durch die Sprech- und Singstimme durchgeformt. Das Rätsel aber, weshalb unser stimmlicher Ausdruck durch die Atembewegung beseelt wird und weshalb eine reine Stimmarbeit eine Atemwirkung haben kann, hat Ilse Middendorf einer Lösung zugeführt.

Ilse Middendorf hat nämlich die Arbeit mit dem reinen Atemlaut ausgebaut, indem sie der Grundentdeckung von Leser-Lasario folgte, wonach ein schweigend aufgenommener Laut bereits auf die Atembewegung wirkt. Middendorf durchleuchtete die Atemräume der Vokale, die Richtungsströmungen von stimmhaften Konso- nanten und die dynamischen Anschlagsimpulse der stimmlosen Verschlusslaute. Jeder Laut hat einen im Leib gesetzmäßig sich erregenden Schwingungsort, an dem sich die Atembewegung intensiviert, wenn an einen Vokal oder einen Konsonanten nur gedacht wird.

Ilse Middendorf hat sich in ihrer Arbeit mit den schweigenden und tönenden Lauten direkt an den Empfin- dungsstrukturen der sie tragenden Atembewegung orientiert. Sie hat in ihrer empfindungsprägnanten Erfah- rungsarbeit die energetische Korrespondenz zwischen den Spannungsformen des Kehlorgans und der Atembewegung als praktisches Übungsfeld erschlossen. Zu Verdeutlichung. Es werden also nicht nur wie beim Tönen Schwingungsresonanzen um den Kehlkopf aktiviert, sondern es wird im Erfahrbarn Atem auch jene mit dem Energetischen in der Atembewegung gegebene Holistik eingeholt, wonach die Art und Weise der Spannung erzeugenden Bewegungen um die Muskel-Zungen-Rachen-Partie zugleich den Gesamtleib als spezifische Atemschwingung ins Klingen bringt.

Mit der middendorfschen Vokalraumarbeit wurde quasi die andere Seite der Stimmarbeit von Schlaffhorst- Andersen, der Vokalatemgebärden von Leser-Lasario und der eurythmischen Lautbewegung der Anthro- posophen offengelegt und direkt angegangen: der Empfindungsrückstoß der Lautbewegung in die ener- getischen Strukturen der Atembewegung. Dem Laut sind gesetzmäßig Atemformen unterlegt, die mit ihren hervorgerufenen Spannungen Grundstimmungen des menschlichen Daseins einfärben.

weiteres zum Thema finden sie in den beiden Büchern von Markus Fußer (hier im ATEMRAUM verlegt und erhältlich) sowie den beiden Rezensionen dazu:

 “Der atembewegte Leib.
(systematische Abhandlung des Themas in den beiden Aufsätzen: Der Laut als Atembewegung und Das Lampenfieber als Atemgestalt)”

   Inhalt und Leseprobe               Buchvorstellung

 “Die anthropologische Frage I” (historische Abhandlung)

     Inhalt und Leseprobe            , Buchvorstellung

sowiie

     Rezension: “Einführung in die Arbeitsweise Schlaffhorst-Andersen” von Margarete Saatweber

     Rezension: “Stimme von Fuß bis Kopf” von Maria Höller-Zangenfeind

     Der energetische Grund der Stimme (in Ruinöse Zahnwerkstoffe, Kapitel Ausdruck und Kreativität